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Badminton

Was ist Badminton?

Badminton gehört zu den Rückschlagspielen. Die Sportart wird mit einem Badmintonschläger und einem Federball gespielt. Den Federball nennt man in der Fachsprache auch Shuttlecock. Ausgetragen wird der Sport auf einem Spielfeld in der Halle. Im Einzel stehen zwei Spieler auf dem Spielfeld, im Doppel oder Mixed sind es vier. Ziel des Spiels ist es, den Federball mit dem Schläger so über das Netz in das gegnerische Spielfeld zu schlagen, dass der Gegner ihn nicht fehlerfrei zurückspielen kann. Im Gegensatz zum Tennis darf der Ball beim Badminton den Boden nicht berühren. Häufig wird Badminton mit dem Freizeitsport „Federball“ verwechselt. Beim „Federball“ geht es jedoch darum, den Ball so oft wie möglich ohne Bodenkontakt zwischen den Mitspielern hin und her zu schlagen.

Badminton

Badminton ist ein Wettkampsport, der von den Spielern ein hohes Maß an Schnelligkeit und Ausdauer verlangt. Darüber hinaus müssen die Spieler gute Reflexe haben und sehr geschickt sein. Der Reiz des Spiels kommt durch die außergewöhnlichen Flugeigenschaften des Balls zustande. Der Federball kann zum Beispiel zu Beginn des Flugs eine Geschwindigkeit über 300 Kilometern in der Stunde haben und dann plötzlich langsam im gegnerischen Spielfeld senkrecht auf den Boden fallen. Diese hohen Anfangsgeschwindigkeiten entstehen im Profi-Bereich häufig. Sie sind schneller als die härtesten Aufschläge beim Tennis.

 

Entstehung des Badminton

Schon vor 2000 Jahren spielten die alten Kulturvölker in China, Indien, Griechenland und Japan ein dem Badminton ähnliches Spiel. Allerdings handelte es sich dabei um einen Vorgänger, der mehr dem Federballspiel glich und auch noch nicht den Namen „Badminton“ trug. Feste Regeln und Wettkämpfe gab es noch nicht. Auch den Azteken in Mexiko war dieses Freizeitspiel bekannt. In Europa entwickelte sich in der Zeit des Barock (1575 bis 1770) ein Federballspiel Namens „Battledore and Shuttlecock“. Besonders beliebt war das Spiel beim Adel. Doch auch in dieser Phase wurden noch keine Wettkämpfe ausgetragen. Es wurde nicht gegeneinander gespielt, sondern miteinander: Man spielte sich den Ball so zu, dass der Mitspieler ihn problemlos zurückschlagen konnte.  

Entstehung Badminton

Der Name der Sportart, so wie wir sie heute kennen, stammt von dem Landsitz „Badminton“ des Herzogs von Beaufort in der englischen Grafschaft Gloucestershire. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde dort eine fortgeschrittene Form des Federballspiels präsentiert, die die Briten zur Kolonialzeit in Indien spielten. Daraufhin wurde Badminton immer beliebter. Die ersten Regeln wurden 1877 in Indien aufgestellt. In England entstanden mehrere Badminton-Clubs, in denen der Sport zunehmend wettkampforientiert ausgeübt wurde. Jeder Verein hatte jedoch seine eigenen Regeln. Dadurch konnten die Vereine untereinander immer noch keine zufriedenstellenden Wettkämpfe austragen.

 

Badminton entwickelt sich

Nach der Gründung des ersten Badmintonverbands in England im Jahr 1893, wurden einheitliche Regeln aufgestellt. Damit wurde die Sportart wettbewerbsfähig und Badminton etablierte sich in immer mehr Ländern. In Deutschland wurde 1903 der erste Badminton verein gegründet. Mitte der 1920er Jahre verbreitete sich das organisierte Rückschlagspiel in Nordeuropa, Nordamerika und im Osten. 1934 entstand schließlich die IBF (International Badminton Federation). Dabei handelt es sich um den Welt-Dachverband des Badminton-Sports, heute BWF (Badminton World Federation) genannt.

Im Jahr 1953 wurden die ersten Deutschen Meisterschaften ausgetragen, im selben Jahr entstand der Deutsche Badminton-Verband. Weltmeisterschaften finden seit dem Jahr 1977 statt. 1992 war Badminton zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen als olympische Disziplin vertreten. Besonders beliebt ist Badminton in Asien (unter anderem in China, Indonesien, Korea, Thailand und Indien), sowie in England und Dänemark.

In Deutschland existieren heute 2700 Badminton-Vereine, denen etwa 217 000 Mitglieder angehören. Hinzu kommen etwa 4,5 Millionen Freizeitspieler. Darüber hinaus wird Badminton in der Schule unterrichtet.

Die Entwicklung ist auch heute noch nicht abgeschlossen. Es sind bereits neue Varianten dieser Sportart entstanden: Speedminton wird zum Beispiel im Freien mit einem windresistenten Ball und ohne Netz gespielt. Der Schläger weist Ähnlichkeit mit einem Squash-Schläger auf.  Eine weitere Variante ist Beachminton. Das Spiel wird im Sand, häufig am Strand, gespielt. Auch hier ist der Ball weniger windanfällig als der leichte Federball.

 

Die Badminton Regeln

Badminton wird auf einem Spielfeld in der Halle gespielt. Die Spieler schlagen den Federball mit dem Badminton-Schläger über das 1,55 hohe Netz in das gegnerische Spielfeld. Wenn der Ball den Boden berührt, ist der Spielzug beendet. Landet der Ball auf dem Boden des Gegners, bekommt man einen Punkt. Trifft er auf das eigene Feld, erhält der Gegner einen Punkt. Sieger ist, wer zuerst zwei Sätze gewonnen hat. Ein Satz besteht aus 21 Punkten. Hat jeder Spieler einen Satz gewonnen (1:1), sorgt ein dritter Satz für die Entscheidung.

 

Das Spielfeld

Das Spielfeld ist rechteckig und hat eine Länge von 13, 40 Metern. Die Breite beträgt im Einzel 5,18 Meter und im Doppel 6,10 Meter. Das Netz teilt das Feld in zwei Hälften. An den Seiten ist das Netz 1,55 Meter hoch, während es in der Spielfeldmitte 1,524 Meter misst.

Badminton Spielfeld

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Spielball

  Es gibt Naturfederbälle und Kunststofffederbälle (synthetische Federbälle). In den höheren Spielklassen kommen die Naturfederbälle zum Einsatz. Die Basis besteht aus Kork, darüber befindet sich eine Lederschicht. Der Federball hat 16 Federn, die an der Basis befestigt sind. Er wiegt zwischen 4,74 und 5,50 Gramm. Beim synthetischen Federball werden die Federn durch Kunststoff ersetzt. Diese sind wesentlich haltbarer und günstiger als die Naturfedern. Kunststofffederbälle haben sich daher im Freizeitsport durchgesetzt. Allerdings kann man mit synthetischen Federbällen nicht so variantenreich und schnell spielen wie mit Naturfederbällen,  da sie andere Flugeigenschaften aufweisen.

Naturfederbälle werden in unterschiedlichen Geschwindigkeiten angeboten. Vor einem Spiel müssen die Spieler mit dem so genannten Durchschlagen testen, welche Bälle die richtige Geschwindigkeit haben. Dabei spielt man den Ball mit einem Unterhandschlag von der Grundlinie aus entlang der Seitenlinie ins gegnerische Spielfeld.  Die Geschwindigkeit gilt als richtig, wenn der Ball in einem Bereich landet, der zwischen 53 und 99 Zentimeter von der gegenüberliegenden Grundlinie entfernt liegt.

Der Badminton Schläger

 Ein Badmintonschläger setzt sich zusammen aus einem Rahmen mit Kopf, dem Schaft, dem Griff und der Besaitung. Er wiegt etwa 120 Gramm. Modernere Schläger bestehen häufig aus Carbon und sind dadurch leichter (zwischen 70-120 Gramm). Der Schläger darf höchstens 68 Zentimeter lang und 23 Zentimeter breit sein. Die Besaitung muss ein gleichmäßiges Muster von sich kreuzenden Saiten aufweisen. Doppelt eingezogene oder fehlende Saitenstränge sind nicht erlaubt. Die Längssaiten dürfen maximal 28 und die Quersaiten 22 Zentimeter lang sein.

Vor Spielbeginn: Bevor das Spiel beginnt, wird gelost. Der Gewinner darf zwischen zwei Möglichkeiten wählen: Entweder, er sucht sich die Seite aus, auf der er spielen will. Oder er entscheidet sich für den Aufschlag oder Rückschlag. Der Verlierer der Auslosung darf sich dann die übrig gebliebene Möglichkeit aussuchen.

Der Seitenwechsel: Die Spieler wechseln nach jedem Satz die Seite des Spielfelds. Wird ein dritter Satz ausgetragen, muss die Seite gewechselt werden, sobald der führende Spieler elf Punkte hat. Wenn ein Wechsel vergessen wurde, muss er sofort nachgeholt werden. Befindet man sich gerade im Ballwechsel, wird dieser jedoch vorher zu Ende geführt.

Der Aufschlag: Der Aufschlag wird immer von dem Spieler ausgeführt, der den voraus gegangenen Ballwechsel gewonnen hat. Ist die Punktzahl des Aufschlägers gerade oder hat er noch keinen Punkt, schlägt er von der rechten Seite seines Aufschlagfelds auf. Der Ball wird diagonal über das Netz in das gegnerische Spielfeld geschlagen. Der Gegner nimmt den Ball in diesem Fall auf seinem rechten Aufschlagfeld an. Bei einer ungeraden Punktzahl erfolgen der Aufschlag und die Ballannahme auf der linken Seite.

Der Federball wird so lange hin und her geschlagen bis er nicht mehr im Spiel ist. Wenn der aufschlagende Spieler den Ballwechsel gewonnen hat, behält er sein Aufschlagsrecht und führt den nächsten Aufschlag aus. Außerdem erhält er einen Punkt. Verliert der Aufschläger den Ballwechsel, bekommt der Gegner einen Punkt. Der nächste Aufschlag wird dann vom Gegner gespielt.

Während des Aufschlags muss der Aufschläger mit beiden Füßen in seinem Aufschlagfeld stehen. Der Spieler, der den Ball annimmt, steht dem Aufschläger in seinem Aufschlagfeld diagonal gegenüber. Im Doppel steht den Spielpartnern jede Position innerhalb ihrer Seite zur Verfügung. Die Sicht des Mitspielers darf allerdings nicht behindert werden. Es ist nicht erlaubt, die Linien zu berühren. Darüber hinaus muss ein Teil beider Füße während des gesamten Aufschlags Kontakt mit dem Boden haben. Das gilt sowohl für den Aufschläger als auch für den Rückschläger. Der Aufschläger muss den Federball mit dem Schläger an einem Punkt treffen, der sich unterhalb seiner Taille befindet. Dieser Punkt liegt unter der ersten Rippe. Außerdem muss der Schafft des Schlägers in diesem Moment abwärts gerichtet sein. Die Basis des Federballs muss zuerst getroffen werden.

Der Aufschlag gilt als ausgeführt, sobald der Schlägerkopf den Ball berührt. Es ist zu beachten, dass erst dann aufgeschlagen wird, wenn der Rückschläger zu erkennen gibt, dass er bereit ist. Der Aufschläger darf die Bewegung des Aufschlags nicht langsamer ausführen oder unterbrechen. Wenn der Aufschläger den Ball nicht trifft, wird ihm ein Fehler angerechnet.

Der Aufschlag im Doppelspiel: Im Doppel gelten dieselben Aufschlag-Regeln wie in der Einzeldisziplin. Allerdings gibt es zusätzliche Regeln, in denen festgelegt ist, welcher Spieler mit dem Augschlag an der Reihe ist und wie die Aufschlagfelder gewechselt werden. Wenn die aufschlagende Seite den Punkt gewinnt, schlägt der Aufschläger weiter auf. Er und sein Mitspieler tauschen die Seiten, während die Spieler des anderen Teams ihre Positionen beibehalten. Beim zweiten Aufschlag nimmt daher der Mitspieler des ersten Rückschlägers den Ball an. Erfolgt ein weiterer Punktgewinn, werden die Seiten wieder gewechselt.

Verliert die aufschlagende Seite den Ballwechsel, bekommt das rückschlagende Team einen Punkt und das Aufschlagsrecht. In diesem Fall bleiben alle Spieler auf ihrer Position stehen. Einen zweiten Aufschlag gibt es nicht mehr. Welcher Spieler aufschlägt, hängt von dem eigenen Punktestand ab. Ist die Punktzahl gerade, schlägt der Spieler auf, der gerade das rechte Aufschlagfeld innehat. Bei einer ungeraden Punktzahl ist der Spieler Aufschläger, der gemäß des Spielverlaufs auf dem rechten Aufschlagfeld steht. Die Spieler müssen sich also merken, wo sie zuletzt gestanden haben.

Die Zählweise: Im Jahr 2006 wurde eine neue Zählweise, die so genannte Rallyepoint-Zählweise, eingeführt. Dabei wird für jeden Ballwechsel (Rallye) ein Punkt vergeben. Es kann also nicht mehr nur die Seite einen Punkt erzielen, die gerade aufschlägt, sondern auch die rückschlagende Seite. In allen Disziplinen werden zwei Gewinnsätze gespielt, wobei ein Satz aus 21 Punkten besteht. Vor der Regel- Änderung wurden zwei Gewinnsätze bis 15 Punkte ausgetragen. Nur die aufschlagende Seite konnte Punkte erzielen. Im Dameneinzel war ein Satz schon nach elf Punkten beendet.

Am Ende des Satzes muss der Gewinner zwei Punkte Vorsprung haben. Steht es 21:20, wird so lange weitergespielt, bis ein Spieler zwei Punkte mehr hat als sein Gegner. Die maximale Punktzahl in einem Satz liegt allerdings bei 30. Das knappste Ergebnis lautet demnach 30:29.

Die Rallyepoint- Zählweise beinhaltet unter anderem folgende weitere Regeln: Bei elf Punkten findet in jedem Satz eine 1-minütige Pause statt. Zwischen den Sätzen beträgt die Pause zwei Minuten. Die Spieler dürfen das Spielfeld in jeder Pause verlassen, und es ist dem Trainer erlaubt, seinen Spieler in der Pause zu coachen. Darüber hinaus dürfen bei der neuen Zählweise auch Ratschläge zwischen den Ballwechseln hereingerufen werden.

Fehler: Landet der Federball während des Ballwechsels auf dem Boden innerhalb des Spielfelds eines Spielers, bekommt sein Gegner einen Punkt. Es gibt allerdings noch weitere Möglichkeiten, Punkte zu erwerben, und zwar dann, wenn der Gegner einen Fehler macht. Als Fehler gelten unter anderem folgende Situationen:

- Der Aufschlag wird nicht richtig ausgeführt.

- Der Ball landet nach dem Aufschlag nicht in dem diagonal gegenüberliegenden Aufschlagfeld des Gegners.

- Ein Ball wird zurück geschlagen, bevor er das Netz überquert hat. Man darf den Ball allerdings im Verlauf des Schlages mit dem Schläger über das Netz folgen, wenn man ihn auf der eigenen Spielfeldhälfte angenommen hat.

- Während der Ball im Spiel ist, wird das Netz mit dem Schläger, der Kleidung oder dem Körper berührt.

- Der Federball verfängt sich im Netz oder wird unter das Netz hindurchgespielt.

- Der Ball berührt die Decke oder die Seitenwände des Spielfelds oder den Körper bzw. die Kleidung eines Spielers.

- Der Federball wird mit dem Schläger aufgefangen und anschließend über das Netz gelöffelt bzw. gehoben.

- Der Ball landet außerhalb der Spielfeldgrenzen auf dem Boden.

- Der Spieler versucht seinen Gegenspieler z.B. durch Zwischenrufe abzulenken.

- Eine Seite trifft den Federball zweimal nacheinander: Dies gilt dann, wenn ein Spieler den Ball zweimal hintereinander mit dem Schläger berührt oder wenn beim Doppel erst ein Spieler und danach der Mitspieler den Ball berührt.

 

Die Badminton Technik

Die Schlägerhaltung: Den Schläger kann man auf verschiedene Arten greifen. Je weiter vorne man den Griff des Schlägers fasst, desto gefühlvoller kann der Federball gespielt werden. Mit der hinteren Griffposition sind kraftvolle Schläge möglich. Um eine optimale Schlagtechnik ausführen zu können, ist es jedoch nicht nur entscheidend, an welcher Stelle der Griff des Schlägers gefasst wird. Es kommt auch darauf an, wie man den Griff umfasst.

 

richtige Schlägerhaltung Badminton

Die richtige Schlägerhaltung: Man hält den Schläger dann richtig, wenn die Schlagfläche in Verlängerung zur geöffneten Handfläche steht. Diese Stelle kann man mit einem einfachen Trick ermitteln: Man legt die Handfläche auf die Bespannung und bewegt die Hand dann zum Griff bis zum Wulst. Dabei darf der Winkel zum Schläger nicht verändert werden. Beim Umfassen entsteht in dieser Position ein V, das zur linken Kante des Griffs zeigt. Dieser so genannte „Universalgriff“ wird beim Badminton am häufigsten verwendet. Der Spieler kann damit alle Vorhandschläge ausführen. Auch Rückhandschläge sind damit möglich.

 

Die falsche Schlägerhaltung: Der so genannte Bratpfannengriff eignet sich nicht als „Universalgriff“. Es handelt sich dabei um einen Fehler, der bei Anfängern im Badminton häufig vorkommt. Man kann mit dieser Griffhaltung zum Beispiel keine präzisen Rückhandschläge ausführen oder den Ball effizient anschneiden. Daher ist mit dem Bratpfannengriff kein Spiel auf hohem Leistungsniveau möglich.

Geübten Spielern stehen noch weitere Griffe zur Verfügung. Dabei wird die Griffhaltung dem jeweiligen Schlag angepasst. Der Pinzettengriff wird beispielsweise für das gefühlvolle Spiel am Netz verwendet, der Rush- Griff eignet sich für den Vorhand-Drive.

 

Die Badminton Schlagtechnik

Der Aufschlag: Der Aufschlag kann in verschiedenen Varianten gespielt werden. Grundsätzlich können Aufschläge sowohl mit der Vorhand als auch mit der Rückhand ausgeführt werden. In den höheren Spielklassen oder im Doppel kommt meistens der Rückhandaufschlag zum Einsatz. Beim Badminton ist es wesentlich schwieriger mit dem Aufschlag einen direkten Punkt zu erzielen als beispielsweise beim Tennis. Dennoch stehen verschiedene Aufschlags-Techniken zur Verfügung, mit denen man seinem Gegner den Rückschlag erschweren kann:

Aufschlag Badminton

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurzer Aufschlag: Beim kurzen Aufschlag (1) sollte die Flugkurve des Balls ihren höchsten Punkt bereits erreichen, bevor das Netz überflogen wird. Außerdem sollte der Ball flach gespielt werden, um den Gegner daran zu hindern, einen direkten Angriffsball zurückzuspielen. 

Drive- Aufschlag: Der Drive-Aufschlag (2) wird schnell, hart und flach gespielt. Man versucht, den Federball auf die Rückhand oder direkt auf den Körper des Gegners zu schlagen. Dabei hält man den Schläger möglichst hoch. Der Schlägerkopf bleibt jedoch unterhalb der Hüfte und der Schlaghand des Aufschlägers. Variieren kann man den Drive-Aufschlag, indem man ihn vom Spielfeldrand aus spielt (3).

Swip- Aufschlag: Beim Swip- Aufschlag (4) täuscht der Aufschläger einen kurzen Aufschlag an, spielt dann aber einen längeren Ball, der über den Gegner hinweg fliegt. Dies erreicht man, wenn man den Schläger im letzten Moment aus dem Handgelenk beschleunigt. Dieser Aufschlag ist allerdings sehr riskant, da er genau die richtige Länge und Höhe haben muss: Der Ball muss so gespielt werden, dass der Gegner ihn nur erreichen kann, indem er zurückläuft. Allerdings darf die Flugkurve auch nicht zu hoch sein, damit der Rückschläger nicht zu lange Zeit hat, den Ball zu erlaufen.

Hoher Aufschlag: Beim hohen Aufschlag (5) schlägt man den Federball mit viel Kraft möglichst hoch bis an die hintere Grundlinie des gegnerischen Spielfelds. Der höchste Punkt der Flugkurve sollte erst kurz vor der hinteren Grundlinie erreicht sein. Dadurch muss der Gegner bis an das Ende des Spielfelds laufen, bevor er den Ball zurückschlagen kann.

Die Grundschläge: Um erfolgreich Badminton spielen zu können, muss der Spieler neben dem Aufschlag verschiedene Grundschläge und Schlagvarianten beherrschen, die aus dem Spiel heraus erfolgen:

    Badminton Schlagarten 

 

 

 

 

 

 

Clear: Beim Clear wird der Federball lang und hoch bis zur gegnerischen Grundlinie gespielt. Man spricht daher auch von einem Befreiungsschlag (1). Variiert werden kann der Clear, indem man den Ball flacher und schneller spielt. Mit diesem so genannten Angriffs-Clear (2) kann man seinen Gegner unter Druck setzen. Der Clear kann darüber hinaus auch dicht vom Netz aus geschlagen werden (Unterhand-Clear).

Drive: Beim Drive (3) wird der Ball ebenfalls schnell und bis zum Spielfeldende gespielt. Die Flugkurve ist allerdings wesentlich flacher als beim Clear. Dies kann man erreichen, indem man den Ball knapp über das Netz schlägt.

Smash: Beim Smash (4) schlägt man den Federball hart und gerade in das gegnerische Spielfeld. Die Flugkurve führt bei diesem klassischen und sehr schnellen Angriffsschlag steil von oben nach unten. Der Smash hat die direkte Beendigung des Ballwechsels zum Ziel.

Drop: Beim Drop (5) wird der Ball so gespielt, dass er knapp hinter dem Netz landet. Dieser Schlag wird daher auch als Stoppball bezeichnet. Am effektivsten ist der Drop, wenn man vorher einen Clear oder Smash antäuscht. Dadurch bereitet sich der Gegner auf einen längeren Schlag vor und läuft zurück. Häufig kann er dann den kurzen Drop nicht mehr erreichen. Diese charakteristische Flugkurve kann man erzielen, indem man die Clear- oder Smash- Schlagbewegung unmittelbar vor dem Treffen des Balls abbricht und dann plötzlich einen Drop spielt.

Stop: Der Stop wird auch „Drop am Netz“ (6) genannt. Dabei steht der Spieler dicht am Netz und spielt den Federball so knapp wie möglich über die Netzkante.

 

Die Badminton Taktik

Durch die Flugeigenschaften des Federballs wechselt das Tempo während des Ballwechsels ständig: Harte Angriffsbälle, weite oder angeschnittene Bälle sowie gefühlvolle Bälle am Netz können direkt nacheinander gespielt werden. Am wichtigsten sind im Badminton allerdings die Finten, da man den Gegner mit diesen Schlägen täuschen kann. Ein Badminton-Spieler muss über ein gutes taktisches Geschick verfügen, um auf den ständigen Wechsel der Schlagarten optimal reagieren zu können. Außerdem muss der Spieler seine eigenen Angriffe taktisch gut gestalten, damit er den Gegner ausspielen kann. Beim Badminton werden verschiedene Taktiken verwendet, je nachdem, ob ein Einzel, Doppel oder Mixed ausgetragen wird:

Badminton Peter Gade

 

Einzel-Spiel: In der Einzel-Disziplin spielen zwei Spieler gleichen Geschlechts gegeneinander. Wenn der Gegner den Ball zurück schlägt, sollte man im Einzel grundsätzlich in der Spielfeldmitte stehen. Der Grund: Von dieser Position sind alle Feldbereiche in wenigen Schritten erreichbar. Ist nicht mehr genügend Zeit vorhanden, um die Spielfeldmitte zu erreichen, sollte man stehen bleiben. Mit dieser Taktik kann verhindert werden, dass der Gegner den Ball gegen die Laufrichtung spielt. Wird der Ball nicht von der Spielfeldmitte aus geschlagen, sollte er so gespielt werden, dass man Zeit hat, zu dieser Stelle zurückzulaufen.

 

 

Beim Badminton sollten die Spieler also immer versuchen, den Gegner in die hinteren Ecken des Spielfelds zu drängen. Um das zu erreichen, können mehrere Schläge erfolgen. Ziel ist, den Ballwechsel mit einem Angriffsball zu beenden, nachdem man den Gegner weit genug von der Spielfeldmitte vertrieben hat.

Der Aufschlag wird im Einzel in den meisten Fällen hoch und weit in das gegnerische Spielfeld geschlagen (hoher Aufschlag). Man stellt sich dabei etwa einen Meter vor die vordere Aufschlaglinie, damit man sich nach dem Aufschlag direkt in der Spielfeldmitte befindet. Steht der Gegner weiter hinten, kann auch ein kurzer Aufschlag gespielt werden. Häufig kann der Gegner den Ball dann nicht mehr rechtzeitig erreichen.

Um diese Taktiken optimal umsetzen zu können, ist eine gute Lauftechnik erforderlich. Das Ziel dabei ist, so schnell wie möglich und mit geringem Energieaufwand zum Ball zu gelangen und danach wieder in die Mitte des Spielfelds zurückzukehren. Dem Spieler stehen verschiedene Schritte zur Verfügung, die aber nur durch jahrelanges Training effizient eingesetzt werden können.

Doppel-Spiel: Im Doppel spielen zwei Spielpaare gleichen Geschlechts gegeneinander. Die Aufgabenverteilung richtet sich nach den Stärken und Schwächen der Spielpartner. Man muss seine eigene Position ständig an die des Partners und des Gegners anpassen. Die Spielpartner müssen daher gut aufeinander abgestimmt sein. Im Doppel werden zwei Positionierungen unterschieden:

Verteidigungsstellung: Die Spielpartner stehen nebeneinander und decken jeweils eine gesamte Spielhälfte von vorne bis hinten ab. Diese Stellung wird dann verwendet, wenn der Gegner angreift oder wenn man den Federball hoch zurück gespielt hat.

Angriffsstellung: Die Spielpartner stehen hintereinander. Der vordere Spieler ist dabei für den Netzbereich zuständig und der hintere Spieler für das gesamte hintere Feld. Diese Position nimmt man dann ein, wenn man selbst einen Angriffsball spielen möchte.

Hat man den Ball erlaufen und den Schlag ausgeführt, kehrt man wieder in die jeweilige Ausgangsstellung zurück. Bei der Verteidigung liegt der Ausgangspunkt in der Mitte der eigenen Spielhälfte, beim Angriff befindet er sich mittig vor dem Netz.

Der Aufschlag wird kurz und flach gespielt. Die Spieler nehmen dabei die Angriffsposition ein.

 

Badminton Doppel Mixed

Mixed-Spiel:Beim Mixed handelt es sich um ein Doppel, in dem jeweils eine Frau und ein Mann in einem Team spielen. Die Spielpartner sind daher meistens unterschiedlich stark. Um die geschlechtsspezifischen Fähigkeiten voll ausnutzen zu können, verwendet man beim Mixed eine andere Taktik als beim gleichgeschlechtlichen Doppel: Die Frau steht jeweils vorne am Netz und spielt hier die präzisen Bälle. Der Mann deckt hauptsächlich den hinteren Bereich des Spielfelds ab. In dieser Position kann er seine Reichweiten- und Kraftvorteile optimal nutzen und den Gegner mit hart geschlagenen Angriffsbällen unter Druck setzen.

Beim Aufschlag steht der Mann meistens bereits hinter der Frau. Dadurch befindet sich das Team schon zu Beginn des Ballwechsels in der richtigen Position.

 

Die besten ihres Fachs: Badminton-Stars

 Die besten Badminton-Spieler der Welt kommen aus Asien, insbesondere aus China, Indonesien und Korea. Aus Europa ist hauptsächlich Dänemark unter den Top Ten der Weltrangliste vertreten. Große Badminton-Turniere genießen in diesen Ländern einen ähnlich hohen Stellenwert wie in Deutschland Fußball oder Leichtathletik.

 Bei den Männern führt im Einzel derzeit Lee Chong Wei aus Malaysia die Weltrangliste an (Stand: Dezember 2010). Erstmals erreichte er im Jahr 2006 den ersten Platz. Chong Wei ist der erste Malaysier, der diesen Rang länger als zwei Wochen halten konnte. Sein Kontrahent, der chinesische Badminton-Spieler Lin Dan, befindet sich momentan auf Platz 6 der Weltrangliste. Er hatte allerdings lange Zeit die Spitzenpostion  inne. Lin Dan wurde 2006 bei der WM in Madrid erstmals Weltmeister, 2007 hat er seinen Titel verteidigt. Darüber hinaus wurde Lin Dan am 17. August 2008 Olympiasieger im Herreneinzel. Er schlug Lee Chong Wei in zwei Sätzen. Auch bei den „All England Open“ im Jahr 2009 besiegte Lin Dan den Malaysier im Finale. Das Video zeigt einen Ausschnitt aus diesem spannenden Spiel:

Lee Chong Wei gewann die „All England Open“ allerdings im Jahr darauf (2010).

Der beste europäische Spieler ist Peter Gade. Der Däne belegt Platz 3 der Weltrangliste (Stand: Dezember 2010). Gade führte von 1998 bis 2001 die Weltrangliste an und hat bereits jedes große internationale Turnier gewonnen. Er wurde insgesamt fünf Mal Europameister im Herreneinzel, das letzte Mal im Jahr 2010. Weltmeister oder Olympia-Sieger wurde er bislang noch nicht. Peter Gade, bekannt für seine Fairness und seinen Kampfgeist, gehört in Dänemark zu den beliebtesten Sportlern. In dem folgenden Video kann man sich einen Eindruck von seinen spielerischen Qualitäten verschaffen:

Marc Zwiebler ist der beste Badminton-Spieler Deutschlands. Er befindet sich auf dem 15. Platz der Weltrangliste (Stand: Dezember 2010). Im Jahr 2005 wurde er Deutscher Meister im Herreneinzel. Danach musste er wegen eines Bandscheibenvorfalls zwei Jahre lang pausieren. 2007 feierte er ein erfolgreiches Comeback: Er gewann das Turnier „Yonex Belgian International“. 2008 wurde er erneut Deutscher Meister, auch die Deutschen Meisterschaften in den Jahren 2009 und 2010 konnte er für sich entscheiden. Darüber hinaus gelang es Zwiebler, sich einen Startplatz bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking zu sichern. Hier unterlag er allerdings im Achtelfinale dem südkoreanischen Spieler Lee Hyun-il.

Bei den Frauen hat eine Spielerin den Einzug in die Top Ten der Weltrangliste geschafft: Juliane Schenk belegt derzeit Rang 7 (Stand: Dezember 2010). Die Sportsoldatin der Bundeswehr ist Deutschlands Spitzenspielerin im Dameneinzel. Sie hat zahlreiche Turniere gewonnen, sowohl in der Einzel- als auch in der Doppeldisziplin. Darunter mehrmals die Deutsche Meisterschaft im Dameneinzel, zuletzt im Jahr 2010. Im selben Jahr (April 2010) wurde Juliane Schenk Vize-Europameisterin bei der EM in Manchester. Auch Schenk qualifizierte sich für die Olympischen Spiele 2008. Sie verlor jedoch in der ersten Runde gegen Maria Kristin Yulianti aus Indonesien. Das Video zeigt sie im Jahr 2008 in einem Bundesliga-Spiel gegen die ehemalige deutsche Badminton-Spielerin Xu Huaiwen. Das Spiel konnte Xu Huaiwen mit 2:1 für sich entscheiden.

Xu Huaiwen ist chinesischer Herkunft und hat sowohl für China als auch für Deutschland erfolgreich Badminton gespielt. Ab dem Jahr 2000 lebte und spielte Xu Huaiwen in Deutschland. 2006 erreichte sie Platz 1 der Weltrangliste. Sie gewann unter anderem zwei Mal die Europameisterschaft (2006 und 2008) und erreichte das Viertelfinale bei den Olympischen Spielen 2008. Im Sommer 2009 beendete die erfolgreichste deutsche Badminton-Spielerin ihre Karriere und zog zusammen mit ihrem Ehemann in die USA, um dort ein Studium aufzunehmen.